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Eurofighter
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Die EADS ist nicht der alleinige Hersteller, sie tritt nur
in Österreich als der Anbieter des Eurofighter Typhoon auf.
Gebaut wird das Flugzeug von der Eurofighter GmbH, der Nachfolgeorganisation
der Panavia GmbH, die den Tornado produzierte.
Die Triebwerke stammen von der Eurojet Turbo GmbH und das Bordradar vom
Euroradar-Konsortium. Insgesamt sind etwa 120.000 Menschen in über
400 europäischen Unternehmen für die nächsten 25 Jahre
am Bau des Typhoon beteiligt!
Die EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) ist nach Boeing
der zweitgrößte Luft- und Raumfahrtkonzern der Welt. Sie umfasst die Aktivitäten
von Aerospatiale Matra S.A. (FR), der CASA (Construcciones Aeronáuticas
S.A.; SP) und der DASA (DaimlerChrysler Aerospace AG; D). |
BT001
verlässt den Hangar vor seinem Erstflug
© Eurofighter |
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Das Eurofighter-Programm wird von der NETMA (NATO Eurofighter
& Tornado Management Agency) gemanaged.
Es vertritt die Interessen der vier Partnerstaaten.
Der überwiegende Teil der Entwicklung und Produktion wird durch die
drei folgenden Konsortien durchgeführt: |
Eurofighter
GmbH |
koordiniert Entwicklung und
Bau das Flugzeug; Programm-Management. Hallbergmoos, D |
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Konsortium aus |
EADS/CASA (SP) und EADS/DASA
(D)
BAE Systems (GB)
Alenia Aerospazio (IT) |
46%
33%
21% |
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EUROJET Turbo
GmbH |
koordiniert Entwicklung und
Bau des Triebwerks. Taufkirchen, D |
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Konsortium aus |
MTU Motoren- u. Turbinen-Union
(D)
Rolls-Royce (GB)
FiatAvio (IT)
ITP Industria de Turbo Propulsores (SP) |
33%
33%
21%
13% |
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Euroradar
Konsortium |
koordiniert Entwicklung und
Bau des Bordradars. |
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Am Euroradar-Konsortium sind
unter der Führung von BAE Systems (GB) auch GEC Marconi Avionics
(IT), die EADS/DASA (D), Galileo Avionica (IT) und Indra (SP)
beteiligt. |
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Daneben existieren noch Konsortien für die Entwicklung
und die Herstellung des PIRATE Sensors (Eurofirst) und des Selbstverteidigungssystems
(EuroDASS).
Eurofighter International (London) ist in der Regel für Marketing
und Exportaktivitäten zuständig. In Österreich übernahm
diese Aufgaben die EADS. |
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Die Anteile an der Wertschöpfung beim Bau des Eurofighters
wurde an die Bestellmenge der einzelnen Staaten gebunden. Großbritannien,
das 37,5% der Flugzeuge bestellt hat, hat daher auch mit 37,5% den größten
Produktionsanteil. Damit wird erreicht, dass die größten Einzahler in
das Projekt auch die meisten wirtschaftlichen Vorteile genießen können
(z.B. Arbeitsplätze). Die anderen Anteile finden Sie in der Graphik. |
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Jeder einzelne Eurofighter wird in allen vier Partnerstaaten
produziert: |
Hinweis: EADS Germany für
EADS/DASA © nach EADS |
Die Endmontage des Eurofighters erfolgt dann jeweils
in dem Land, das später das Flugzeug in Dienst stellen wird.
Alenia Caselle (Turin, IT)
BAE SYSTEMS (Warton, GB)
EADS/CASA (Getafe, SP)
EADS/DASA (Manching, D) - hier sollen auch die österreichischen Maschinen
montiert werden.
Während der Entwicklungsphase war die Arbeitsteilung wie folgt:
33% BAE SYSTEMS, 33% EADS/DASA, 21% Alenia, 13% EADS/CASA
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DA4 wird flugfertig gemacht.
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Die Produktgenerationen des Typhoon werden grob in 3
Baulose (Tranchen) geteilt. Jede Tranche teilt sich in mehrere Batches.
Bei Bedarf können Maschinen füherer Baulose nachgerüstet
werden.
Das erste Baulos ist fix bestellt und befindet sich derzeit in
Auslieferung. Die ersten Maschinen haben nur Basisfunktionalität
und dienen vorallem der Schulung von Piloten und Technikern. Die weiteren
Flugzeuge besitzen Luft-Luft Eignung und eingeschränkte Luft-
Boden Fähigkeiten.
Das zweite Baulos wird ab 2007 ausgeliefert und weist neben neuer
Elektronik, einem verbesserten Radar und einem umfangreichen Selbstschutzsystem
auch umfangreiche Luft-
Boden und erweiterte Luft-Luft Eignung aufweisen. Die technische Auslegung
ist bereits fixiert. Österreich hat 18 Maschinen in dieser Konfiguration
bestellt.
Sie erhalten erstmalig den PIRATE Sensor, ein verbessertes Selbstschutzsystem,
das MIDS Daten-Link, Helmsichtgerät und Spracheingabe. Der Einbau
einer weiteren Ausbaustufe des EJ-200 Triebwerkes ist möglich.
Das ganze Potential des Eurofighters wird erst das dritte Baulos
ausschöpfen können, dass ab etwa 2012 ausgeliefert wird. Gedacht
wird an verbesserte Treibwerke (ev. mit Schubvektorsteuerung), ein elektronisch
schwenkbares Bordradar, konforme Zusatztanks und ein weiterentwickeltes
Selbstverteidigungsystem.
Wie weit Österreich bei diesen und folgenden Weiterentwicklungen
mitziehen kann, bleibt abzuwarten.
Um Zeit und Geld zu sparen ist eine Straffung des Programms möglich.
So könnten Verbesserungen viel früher in die Eurofighter eingebaut
werden. Da Österreich einen Fixpreis verhandelt hat, könnten
zusätzliche Features ohne Aufpreis hinzukommen.
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Bei den Zahlen nach dem Querstrich handelt
es sich um die Anzahl der Doppelsitzer, die in den Bestellmengen enthalten
sind!
Die vier Partnerstaaten alleine haben einen unverbindlichen Rahmenvertrag
für 620 Flugzeuge und 90 weitere als Option unterzeichnet.
402 Typhoons sind bisher fix bestellt worden. |
Erstflug des 'British
Trainer' BT001. Das erste britische Serienflugzeug hob erstmals am 14.
Februar 2003 ab.
© Eurofighter |
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das Exportgeschäft.
Da alle bisherigen Betreiber gleichzeitig Entwicklerstaaten sind, ist
Österreich der erste Exporterfolg. Griechenland hatte sich schon
für 60 Eurofighter entschieden (+30 Optionen), musste jedoch wegen
der Finanzierung der Olympischen Spiele 2004 das Programm unterbrechen.
Norwegen ist als Partner in das Eurofighter Programm eingestiegen.
Saudi Arabien hat eine Absichtserklärung zum Fixkauf von 48 Eurofightern
und für eine Kaufoption von 24 weiteren Maschinen abgegeben.
Angeboten wird der Eurofighter weltweit. Die derzeit wichtigsten Hoffnungsmärkte
sind, Griechenland und Norwegen. Außenseiterchancen hat der Typhoon
in Australien, der Schweiz, in der Türkei und in den Niederlanden.
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