Generalstabschef General Edmund Entacher © rad2.at
Ehre wem Ehre gebührt.
Am 22. März 2013 war es soweit: Generalstabschef General Edmund Entacher wurde nach fast 43-jähriger Dienstzeit offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Ende des Monats endete die militärische Laufbahn des ranghöchsten Offiziers des Österreichischen Bundesheeres.
Entacher begann im Jahr 1970 sein Studium an der Theresianischen Militärakademie, war dann einer der jüngsten Kompaniekommandanten im Bundesheer und absolvierte 1982 die Generalstabsausbildung. Im Anschluß fungierte er als Chef des Stabes einer Jägerbrigade und wurde 1992 zum Kommandanten der 3. Panzergrenadierbrigade ernannt. Im April 2008 wurde er Chef des Generalstabes.
Der Salzburger musste gegen Ende seiner Soldatenlaufbahn noch eine vollkommen ungerechtfertigte Kampagne gegen seine Person erleben, weil er sich dem durch Verteidigungsminister Norbert Darabos vorgegebenen Kurswechsel in Richtung Berufsheer nicht kritiklos anschließen konnte. Die Auseinandersetzung endete 1:0 für Entacher, der aus seiner widerrechtlichen Absetzung und anschließenden Wiedereinstellung gestärkt hervorging.
Daher waren die offiziellen Verabschiedungen umso bedeutender für den aufrichtigen Soldaten Entacher. Hier wurden seine Verdienste gewürdigt. Und noch etwas mehr…
„Trefferlage passt!“
Am Vormittag erfolgte die Verabschiedung im Hof der Wiener Roßauer Kaserne durch den neuen Verteidigungsminister Gerald Klug, den Führungsstab des Bundesheeres und einer Ehrenaufstellung der Garde.
Minister Klug bezeichnete Entacher als „verdienten und höchst anerkannten Offizier“ und erreichte ihm eine Modellkanone als Symbol „großkalibrigen“ Ursprungs. Die beiden Herren kennen sich bereits aus früheren Begegnungen im Rahmen der Patenschaft der Metallergewerkschaft mit dem Österreichischen Bundesheer. Entacher bedankte sich bei dieser Gelegenheit beim Minister ausdrücklich für dessen „Art, wie er sein Amt angetreten hat“. Es ist ja kein Geheimnis, dass dessen Vorgänger alle üblichen Abschiedszeremonien für scheidende Generalstabschefs auf ein Minimum zusammengestrichen hatte.
In seiner Abschiedsrede bemerkte Entacher, dass er immer mit voller Kraft und voller Power agiert habe. Bemerkenswert war der Schluss: „Letztendlich zählen nur die Treffer. Und mit der Trefferlage bin ich sehr zufrieden!“.
Oberbefehlshaber ehrt General Entacher.
Nächste Station war die Präsidentschaftskanzlei im Leopoldinischen Trakt der Hofburg, wo der verdiente General das „Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern“ *) von Bundespräsident Heinz Fischer überreicht bekam. Dazu kam noch der Applaus unseres Bundespräsidenten für einen „verdienten Offizier“.
Kameraden unter sich.
Am Nachmittag des Ehrentages lud die Österreichische Offiziersgesellschaft ÖOG zu einer kameradschaftlichen Verabschiedung im Burghof ein. Es war im wahrsten Sinne des Wortes „ein bunter Nachmittag“.
Stellen Sie sich vor: Einheiten von Traditionseinheiten in k.u.k. Uniformen mit ihren Fahnentrupps und Musikgruppen im Burghof. Ergänzt wurden die bunten Röcke und glänzenden Ausrüstungen von graugrünen bis marineblauen Uniformen der verschiedensten Truppen- und Traditionskörper.
Man hatte den Eindruck: Es war ein gelungenes Fest unter Freunden. Schade, dass diese Veranstaltung nur Eingeweihten bekannt war. Es wäre ein wunderbares Schauspiel für viele dem Heer und seiner Vergangenheit verbundenen Freunden gewesen.
Wir wünschen General Entacher alles Gute für seinen verdienten Ruhestand!
IMPRESSIONEN
Copyrights der Fotos liegen bei rad2 und der Lichtbildstelle des ÖBH.
Weitere Bilder von der Verabschiedung im Burghof finden Sie auf der interessanten Seite der RAD2 – Reitende Artilleriedivision No2 unter rad2.at