Entwicklungen Fliegerabwehr

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maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

BSLion hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 12:00 : Arrow 3 ist NICHT teil von ESSI. Ebenso ist auch Skyranger nicht teil der Sky Shield Initiative.
So langsam tut es weh, dies immer wieder zu korrigieren.
Also der Skyranger ist Deutsch und kann offenbar über ESSI(*)....SAMP-T FR/IT ist nicht in der ESSI.

Was immer noch nicht klappt ist das Verständnis, dass ESSI keine Einsatzorganisation ist.


*
https://www.rheinmetall.com/de/media/ne ... uer-ungarn
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

maro-airpower hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 13:53Also der Skyranger ist Deutsch und kann offenbar über ESSI(*)....
"Skyranger" ist Teil von ESSI. Das System wurde aber weder in Deutschland entwickelt, noch wird es in Deutschland produziert - die Hauptkomponenten kommen aus der Schweiz (Kanone), Italien (Radar), Italien/Deutschland (Radar) und Großbritannien (Elektrooptik). Produziert wird es in Zürich.
Beitritt ohne Verpflichtung. Individuelle Beschaffungsentscheidung auch von Teilelementen. Anpassentwicklungen in eigener Zuständigkeit.
https://www.gsp-sipo.de/fileadmin/user_ ... lg_I_4.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am So 13. Jul 2025, 16:39, insgesamt 3-mal geändert.
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Subgroup on Passive Surveillance Systems Meets in Prague to Boost European Air Defence

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On 11 and 12 June, the initial meeting of the Subgroup on Passive Surveillance Systems (PSS) took place under the leadership of experts from the Ministry of Defence. The new project seeks to identify the best solution for the ESSI initiative in the field of passive sensors, and above all to create a platform for sharing experience and expertise on the European level.
Led by experts from the Czech Ministry of Defence, the new project aims to come up with the best solution for the ESSI initiative in the field of passive sensors and indeed to create a space for sharing experience and expertise, to understand the role of passive systems in air defence and improve and accelerate the integration of these sensors into military air defence systems.

The initial meeting of the international Subgroup on passive systems in air defence took place in Prague, bringing together representatives of six European countries. Alongside the Czech Republic, the meeting was attended by Belgium, Estonia, Austria, Slovenia and Switzerland.
The expert part of the programme focused on the presentations of advanced technological solutions, including a detailed introduction of systems such as the Deployable Passive Electronic Support Measures Tracker System (DPET) and its application options for ground air defence, electromagnetic warfare and air surveillance. The MoD Force Development Division presented the results of deployments during Exercises Silent Hunter I and II, which the 25th Air Defence Missile Regiment intends to continue and wants to refine the DPET employment and data quality for air defence. This will also be necessary due to the fast growth of this service in the Czech Armed Forces, driven by the progressive introduction of radar systems from the MADR and SHORAD projects.
At the end of the first day of the meeting, representatives of all participating states expressed their interest and expectations from the activities of the Subgroup, with the most frequently mentioned topic being the integration of passive surveillance systems into existing structures and possible fusions between different types of sensors and technologies. The discussion revealed that there was a high interest in learning more about the PET and PCL technologies, which are not competing but complementary. Three conference guests also mentioned the interest in integrating passive sensors into SHORAD's own systems, which they procure from Diehl Defence and Hensoldt companies. Representatives of these major companies also attended the conference, which followed the signing of a strategic partnership among Hensoldt, Diehl Defence and ERA Pardubice at ILA Berlin 2024.

The following day, the delegates visited ERA as one of the ESSI potential suppliers. ERA representatives showcased the unique features of their systems and demonstrated the operation and performance of the VERA-NG system in action.
The first meeting of the ESSI subgroup was the beginning of a discussion on the possibilities of integrating passive surveillance systems into European air defence. The participating states expressed their strong interest in continuing cooperation and tentatively agreed to meet again in late 2025. The conference highlighted the interest in exploring how different command and control systems and sensors could be fused into a unified network in future talks. While the ESSI sub-group meeting confirmed the interest in exchanging experience in developing air defence systems, harmonising national interests remains a significant challenge for any potential joint acquisition of new systems.
https://www.mo.gov.cz/en/ministry-of-de ... ce-259200/

https://www.era.aero/en/about-era/news/ ... ir-defence


Die Schweiz hat den Kauf von Passivradars mit den Armeebotschaften 2021 und 2024 beschlossen:
theoderich hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 16:30 Bild
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 7. Jul 2025, 02:09, insgesamt 1-mal geändert.
Albert
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Albert »

Die Schweiz kauft Twinvis von Hensoldt.
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Parlamentskorrespondenz Nr. 670 vom 10.07.2025
Nationalrat: Personalmangel im Bundesheer dominiert Debatte zur Landesverteidigung
Ebenfalls zur Debatte standen zwei Entschließungsanträge der Freiheitlichen, die bereits vom Verteidigungsausschuss abgelehnt wurden und auch heute im Plenum keine Mehrheit fanden – einzig die Freiheitlichen stimmten dafür.
Begründet wird dies im Antrag mit der angespannten budgetären Lage Österreichs und neutralitätsrechtlichen Bedenken (266/A(E)).

Letztere hegt die FPÖ auch gegenüber der European Sky Shield Initiative (ESSI), da diese nicht nur eine Beschaffungsplattform, sondern auch "fest in die Strukturen des NATO-Militärbündnisses verankert" sei. Daher fordert die FPÖ in einem weiteren Entschließungsantrag, die Teilnahme an Sky Shield nicht weiterzuverfolgen und alle bisherigen Vereinbarungen aufzukündigen (180/A(E)).
Sein Fraktionskollege Gerhard Kaniak betonte, dass sich die FPÖ angesichts der modernen Formen der Gefechtsführung zum Aufbau der Fähigkeiten in der Luftabwehr bekenne, jedoch auch zur Wahrung der Neutralität. Darum wende sie sich gegen einen Beitritt zur ESSI, der laut zweier völkerrechtlicher Gutachten neutralitätswidrig sei. Nicht nur die Beschaffung, sondern auch der Betrieb der Luftabwehrsysteme würde dabei gemeinsam mit der NATO erfolgen, so Kaniak.
Petra Oberrauner (SPÖ) wandte sich gegen die Initiativen der FPÖ und sprach etwa hinsichtlich Sky Shield von einer "aktiven Verteidigung der Neutralität", zu der sich auch die Schweiz als ebenfalls neutrales Land bekannt habe.
https://www.parlament.gv.at/aktuelles/p ... 025/pk0670
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

Eine russische Quelle kommentiert die westliche Flugabwehr....ich lass es vorerst mal unkommentiert.
Die UAV-Produktion ist das Einzige, was der Westen schnell hochfahren kann

Die Situation bei den westlichen Lieferungen an die Ukraine offenbart zentrale Schwachstellen in der Verteidigungslogistik der NATO. Selbst die ausgesetzten US-Lieferungen zeigen, dass buchstäblich Reste weitergereicht werden. Bei der derzeitigen Intensität der Angriffe auf die Ukraine ist die Erschöpfung der Luftabwehrraketen nur eine Frage der Zeit. Der Produktionszyklus einer Patriot-Rakete in Friedenszeiten beträgt 18 Monate. Die USA produzieren buchstäblich 600 Raketen pro Jahr, was bei der derzeitigen Intensität der Feindseligkeiten eindeutig unzureichend ist. Selbst die geplante Produktionssteigerung auf 1.000 Raketen pro Jahr unter den Bedingungen intensiver Kriegsführung entspricht nicht dem Bedarf. Darüber hinaus planen die Amerikaner, ihre Bestände zunächst von 3.000 auf 13.000 zu erhöhen. Und es ist nahezu unrealistisch, diesen Plan in absehbarer Zeit mit Lieferungen an Verbündete zu kombinieren.

Daher sind die europäischen Länder den Weg der verstärkten Investitionen in unbemannte Systeme gegangen. Der Entwicklungs- und Produktionszyklus von UAVs ist viel kürzer - eine Sache von Monaten. Derzeit bilden die Länder des NATO-Blocks eine Verbindung "Europäische Industrie - ukrainische Erfahrung". General Donahue, der Befehlshaber der US-Bodentruppen in Europa und eine Ikone im Ukraine-Konflikt, sagte direkt: "Wenn Sie Ihre Entwicklungen nicht in der Ukraine getestet haben, brauchen wir sie nicht". Künftig sollen zehntausende Drohnen pro Monat produziert werden.

Derzeit entwickelt sich ein neuer Wettstreit zwischen UAVs und der Luftabwehr - anstelle von Marschflugkörpern setzen wir täglich Hunderte von Langstrecken-UAVs ein, und der Versuch, sie durch Raketentruppen abzufangen, hat bereits zur Erschöpfung der gegnerischen Luftabwehr geführt. Nun wird der Feind versuchen, das Problem des Abfangens auch mit UAVs zu lösen. Und es wird nicht der Versuch sein, "ein analoges Fahrrad zu erfinden", sondern die bereits vorhandenen ukrainischen experimentellen Entwicklungen auf das Fließband zu legen.

Aber im Bereich der Experimente wird uns die Rückkehr von Fernzündern nicht überraschen, und nein, nicht auf programmierbaren Modulen (die sich als zu teuer erwiesen haben). Schließlich weigerte sich die Luftverteidigung, Erfindungen aus dem Zweiten Weltkrieg zu verwenden, nur mit der Begründung: "Nun, die Flugzeuge sind jetzt zu komplex, und Tausende von ihnen werden nicht mehr an einem einzigen Bombardement teilnehmen.

Die Entwicklungsrichtung des westlichen militärischen Denkens ist ziemlich klar - der Beruf des UAV-Operators (sowohl manuell gesteuerte als auch halbautonome "Schwärme") wird fest in die Liste der militärischen Spezialitäten aufgenommen werden. Und UAVs für verschiedene Zwecke (einschließlich des Abfangens anderer UAVs) werden zu Tausenden produziert werden.

Für Russland geht es jetzt vor allem darum, den Vorteil zu nutzen, jedes Ziel in der Ukraine "erreichen" zu können, bevor westliche Lieferungen die Front erreichen.
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Dieser Kommentar basiert offensichtlich auf zwei Artikeln, die diese Woche veröffentlicht worden sind:

Patriot Missile Stockpile Concerns Grow, Pentagon Claims It Has Enough

https://www.twz.com/news-features/conce ... has-enough


US only has 25% of all Patriot missile interceptors needed for Pentagon’s military plans

https://www.theguardian.com/us-news/202 ... nterceptor
qsglx
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von qsglx »

Wie kann es eigentlich sein, dass obwohl die Schweiz ca ei. Halbes Jahr nach Österreich Sky shield beigetreten ist noch diesen Sommer den Vertrag für Iris T Slm unterzeichnen wird und Österreich noch immer keine wirklichen Schritte für die Beschaffung geschafft hat?
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

Rüstungschef trifft sich mit den Rüstungsdirektoren aus Deutschland und Österreich für das jährliche trilaterale Gespräch in Wien
Im Rahmen des jährlichen D-A-CH Treffens tauschte sich Rüstungschef Urs Loher vom 17. bis 18. Juli 2025 mit seinem deutschen und österreichischen Amtskollegen, Vizeadmiral Carsten Stawitzki und Generalmajor Harald Vodosek, in Wien aus. Begleitet wurde der Rüstungschef durch Vertreter des Bundesamts für Rüstung armasuisse.
Zudem legten die Teilnehmer den Stand der Kampfflugzeugbeschaffungen dar und berichteten über ihre Zusammenarbeit im Rahmen der «European Sky Shield Initiative» (ESSI).
https://www.ar.admin.ch/de/newnsb/OyMWYiqrxJbnwq1fpFOPN

qsglx hat geschrieben: Fr 18. Jul 2025, 13:33 Wie kann es eigentlich sein, dass obwohl die Schweiz ca ei. Halbes Jahr nach Österreich Sky shield beigetreten ist noch diesen Sommer den Vertrag für Iris T Slm unterzeichnen wird und Österreich noch immer keine wirklichen Schritte für die Beschaffung geschafft hat?
Es gab keine finanziellen Mittel dafür. Der Beschluss für das Bundesfinanzgesetz 2025 durch den Nationalrat erfolgte mit massiver Verspätung am 18. Juni. In Kraft ist es erst seit siebzehn Tagen:
Artikel XVI. Dieses Bundesgesetz tritt am 1. Juli 2025 in Kraft und gilt für die Zeit vom 1. Jänner 2025 bis 31. Dezember 2025 mit folgenden Maßgaben:
https://www.parlament.gv.at/dokument/XX ... 685297.pdf

Voraussetzung für die Durchführung eines Vorhabens
§ 58. (1) Ein Vorhaben darf nur durchgeführt werden, wenn es zur Erfüllung von Aufgaben des Bundes erforderlich ist, mit den Zielen gemäß § 2 Abs. 1 im Einklang steht und die Bedeckung im Bundesfinanzrahmengesetz sowie im Bundesfinanzgesetz sichergestellt ist. Die Bundesministerin für Finanzen oder der Bundesminister für Finanzen hat die näheren Bestimmungen dazu durch Verordnung festzusetzen.
https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/i/20 ... OR40267355


Durchführung eines künftige Finanzjahre belastenden Vorhabens; Vorbelastungen

https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/i/20 ... OR40267357
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

Aus der Schweizer Beschaffung kann und muss man lernen.

Sieht man immer wieder, wenn Krieg ist geht die Lieferung nicht nach Vertrag sondern strategischer Priorität.

Solange man, wie wir, noch nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen ist ist das nur unlustig. Wenn man aber Nachschub braucht weil man schießen muss wirds gefährlich. Und als sicherheitspolitisch fünftes Rad am Wagen sind wir da nochmal in deutlich exponierterer Position. Alles Erfahrungen die man im kalten Krieg der nie heiß wurde nicht gemacht hat.
Aber was ist wenn die Produktion direkt in den Einsatz geht?
Wie sichert man sich dagegen ab?
- Die USA verzögern die Lieferung der Patriot-Systeme an die Schweiz, ohne ein klares Datum zu nennen.
- Der Bund leistete bereits Anzahlungen von 650 Millionen Franken.
- Im Vertrag mit der US-Regierung fehlen Konventional­strafen.
- Zusätzliche Kosten entstehen durch die Weiter­entwicklung der bestellten Patriot-Version.
https://www.tagesanzeiger.ch/patriot-sc ... 8560011333
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