Stichwort Pioniertruppenschule: die Schule ist für Forschung, sowie für
Aus- und Weiterbildung im Pionierbereich verantwortlich. Ihr Kommandant ist
gleichzeitig der Pionierchef des Bundesheeres.
Die PiTS gliedert sich in Stabs-, Grundlagen- und Lehrabteilung, in ein Minenzentrum,
in ein Bauunterstützungszentrum, in die Patrouillenbootstaffel und in den
Aufstellungstab VOREIN für internationale Aufgaben (Pionierkompanie und
EOD-Team; etwa für das Minenräumen im Kosovo).
Hier nun eine kleine Auswahl unserer Aufnahmen:
SEITE 01
PiB 2000, Fahrzeuge, Minen
SEITE 02
Uniformen, Boote, Museum
alle Fotos
© doppeladler.com
Die Magdeburgkaserne wurde 1873 erbaut und ist nach Hauptmann Friedrich Freiherr von Magdeburg benannt. Ihm gelang die Zerstörung einer französischen Donaubrücke und trug so 1809 maßgeblich zum Sieg über Napoleon bei Aspern bei.
In Klosterneuburg gibt es bereits seit 1802 eine Pionierschule - genauer gesagt
handelte es sich damals um eine sog. Pontonierschule.
Blick auf das Stabsgebäude der Kaserne.
Gleich neben der Magdeburgkaserne, in der Kuchelau, befindet sich die Marinekaserne
Tegetthoff, in der u.a. die der PiTS unterstellte Patrouillen-bootstaffel stationiert
ist.
die Pionierbrücke 2000
Pionierbrücke 2000 ist die österreichische Bezeichnung für die
Faltfestbrücke FFB der deutschen Firma Eurobridge Mobile Brücken GmbH
(System wird auch als Dornier Foldable Bridge bezeichnet).
Das Heer hat bisher sechs Einheitn beschafft. Eine Einheit besteht aus einem
8x8 Verlegefahrzeug von ÖAF und vier ÖAF Transportfahrzeuge, die alle
Elemente der Brücke transportieren.
Mit der Pionierbrücke 2000 können 41m breite Gräben überbrückt
werden. Sie hält selbst den schwersten Fahrzeugen des Heeres stand. Der
Aufbau dauert maximal eine Stunde und kann von nur 6 Mann durchgeführt
werden. Die nutzbare Fahrbahnbreite beträgt 4,3m.
Das Brückensystem hat sich bei Übungen und auch bei Katastrophen-einsätzen
im Inland bereits bestens bewährt.
das Verlegefahrzeug ist das Herz des Systems.
Mit ihm werden die Transportfahrzeuge ent- und beladen und alle Elemente verlegt
bzw. zusammengefügt.
das Verlegefahrzeug im Einsatz.
Hier wird der Vorbauträger errichtet.
die über 6m langen Vorbauträgerelemente werden vom Verlegefahrzeug
von den Transportfahr-zeugen gehoben, mit den anderen Elementen verbunden und
Stück für Stück über den Graben geschoben.
der Vorbauträger wird über den Graben geschoben. Am Ende des Trägers
ist der sogenannte Uferbalken angebracht.
sitzt der Vorbauträger am anderen Ufer auf, wird der diesseitige Uferbalken
montiert.
Dann können die eigentlichen, fast 7m langen Brückenab-schnitte auf
den Träger aufgeschoben werden.
Die Brückenabschitte entfalten sich erst durch das Anheben auf ihre volle
Breite. Dadurch gibt es für die Transportfahrzeuge im Straßenverkehr
keine Probleme.
zuletzt werden die Rampen montiert, dabei wird das schwere Verlegefahrzeug selbst
zum ersten Nutzer der Brücke.
der Belastungstest
In Klosterneuburg war auch ein 28t schwerer Kampfschützenpanzer Ulan zu
Gast. Er sollte demonstrieren, wieviel die fertige Pionier-brücke nun aushält.
Unter uns: das schwere Brückenlege-fahrzeug war für die Brücke
eindeutig der härtere Brocken.
hinüber ans andere Ufer ...
... und zurück.
ein Kinderspiel - aber trotzdem nett anzusehen.
der Pandur II
dieser Pandur II 6x6 gehört leider nicht dem Bundesheer, sondern dem Hersteller,
der Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG.
Dieses Fahrzeug ist mit dem 25mm LAV-25-Turm von Delco Systems ausgerüstet,
mit dem auch die LAVs des USMC bewaffnet ist.
hinter dem letzten Rad befinden sich die Waterjets für den Antrieb im Wasser.
der Pandur II bewirbt sich u.a. in der Tschechei für einen Großauftrag.
Diese tschechische Soldaten hat sich offensichtlich bereits entschieden.
das Minenzentrum
Die PiTS betreibt ein Minenkompetenz-zentrum. Hier läuft das gesamte Minen-Know-How
des Heeres zusammen.
Die Minensuche und das Minenräumen sind zwei Schlüsselbereiche bei
Auslandseinsätzen. Das Know-How des Zentrums schützt nicht nur eigene
Soldaten, sondern auch die Zivilbevölkerung.
Links der Schutzanzug für die Minenräum-Teams (EOD - Explosive Ordnance
Disposal) des Bundesheeres.
Gesucht wird mit Minendetektoren und mit Minensuchstäben. ('Stricknadeln
mit Griff')
Das händische Räumen gilt immer noch als die verlässlichste Variante.
durch das Tragen solcher Spider-Boots wird die Wirkung von versehentlich ausgelösten
Minen reduziert.
ein kleiner Teil der Lehrsammlung.
Die Schnittdarstellung-en zeigen eine Blastmine und eine projektilbildende Mine
gegen Panzerfahr-zeuge.
Darunter sieht man Modelle von Anti-Personen-Minen, Richtsplitterladungen und
zwei weitere Panzerabwehrminen.
Auch Fotos von getroffenen Fahrzeugen und Menschen wurden ausgestellt.
Anti-Personenminen.
Rechts sieht man drei Versionen von Richtsplitterminen.
Ganz vorne ein Modell aus ex-Jugoslawien, in der Mitte die amerikanische Claymore-Mine
und ganz hinten die österreichische Richtsplitterladung.
Im Gegensatz zu den anderen hat das heimische Modell keinen Selbstauslöser,
es muss von Hand gezündet werden und ist daher keine Mine oder Sprengfalle.
die vom Bundesheer verwendeten Panzerabwehrminen.
Anti-Personenminen sind in Österreich tabu, denn Wien unterzeichnete das
Abkommen zu deren Ächtung.
eine Anti-Personenmine in freier Wildbahn. Selbst im sehr kurzen Gras so gut
wie nicht zu erkennen.
Karte mit den Minenfeldern im Kosovo. In Suva Reka sind die Österreicher
stationiert. Beachte die Konzentration an der Grenze (linker Rand) und am ehemaligen
Frontverlauf (rechts oben).
Eine große Bedrohung stellen auch Blindgänger von Streubomben dar,
die die NATO massenhaft über den Kosovo abge-worfen hat. Die kleinen gelben
Zylinder sehen aus wie Spielzeug.
Im Minenzentrum des Heeres darf nichts dem Zufall überlassen werden. Die
Vorbereit-ung für einen möglichen Einsatz im Sudan (Dafur) waren im
September schon weit fortgeschritten!
Im ganzen Land gibt es riesige Minenfelder und viele Blindgänger. Die ältersten
Minenfelder stammen noch aus dem 2. Weltkrieg, es kamen aber immer wieder welche
dazu.
Die österreichische Firma Schiebel ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Minensuchgeräte. Z.B. stammt das weit verbreitete AN-19/2 (US Army AN/PSS-12) aus diesem Haus.
links: das MIMID - ein extrem kompakter Minendetektor.
rechts: das COMID kann Minen bei nahezu jedem Untergrund aufspüren und
ist fast so kompakt wie das MIMID. Hier voll aufgeklappt.
Pioniergerät und sonstiges
natürlich wurde in Klosterneuburg auch ein großer Teil des Pioniergeräts
vorgestellt.
Hier z.B. ein Radlader Fiat Allis 645B-BH.
ein Radlader der 436-Familie von JCB.
die Pioniere setzen den 6x6 S-LKW von ÖAF in vielen Varianten ein.
hier mit einem Poton-Element.
ein gehärteter S-LKW von ÖAF.
Die Fahrzeuge mit der gepanzerten Kabine sind vorallem auf dem Balkan im Einsatz.
Mit dem gehärteten
S-LKW konnte man (als Beifahrer) eine Probefahrt auf einem sehr anspruchsvollen
Rundkurs machen.
der 10 Tonner ist erstaunlich geländegängig.
auch mit diesem Kommando-Pinzgauer und mit einem offenen Puch G konnte man mitfahren.
auch ein BTR-80 und ein BMP-2 sind mit ein bisschen Glück am Gelände
zu finden.
die Drasch-Zelte für etwa 10 Mann sind geräumig und sehr schnell und
einfach aufzubauen. Am rechten Bildrand erkennt man die Warmluftzufuhr.
die ABC-Truppe demonstrierte wie rasch sie notfalls ein Tanklöschfahrzeug
4000 heranführen und die Brandbekämpfung mit zwei Schläuchen
aufnehmen kann.
Links der Kampfanzug neu mit Rucksack.
links: der Dienstanzug leicht für wärmere Regionen mit erhöhtem
Baumwollanteil. Die Figur trägt die beim Heer in geringer Stückzahl
eingeführten US Stiefel, die sich jedoch als zu unbequem herausgestellt
haben. Daher gibt es nun auch ein österreichisches Modell, das zwischen
den Figuren steht.
rechts ist der neue Tarnanzug zu sehen. Das Anzug erschwert nicht nur die optische
Erfassung, sondern auch die Erfassung mit Wärmebildgeräten.
das Vorserienmodell des neuen Aktivkohle- Overalls gegen ABC-Bedrohungen. Der
Unterschied zur Serie: die Abdeckung des Reissverschlusses wird durchgehend
ausgeführt werden.
Mit diesem Anzug ist nicht nur der sofortige Rückzug, sondern auch die
Auftragserfüllung unter ABC-Bedingungen möglich. Erst nach etwa sechs
Stunden muss man den Gefahrenbereich verlassen.
Der neue Anzug soll an die ABC-Truppe und auch an Soldaten im Auslandseinsatz
ausgegeben werden.
die Kugelschutzweste neu ist die Österreich-Version der bisher beim Heer
verwendeten französischen Weste.
Die sehr teuren Einschübe aus Verbundstoff sind aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
mit jenen der französischen Version ident.
Rechts vorne ist die Halspanzerplatte zu sehen.
rechts die Kugeschutz-weste, links die Splitterschutzweste.
diese Schlafsack-/1-Mann-Zelt-Kombination ersetzt bei Bedarf das 2-Mann Zelt.
das Patrouillenboot Niederösterreich und andere Wasserfahrzeuge
die Niederösterreich ist das größere der beiden Donaupatrouillenboote
des Heeres.
Die Besatzung trägt Overalls, Schwimm-westen und das StG-77 mit kurzem
Lauf.
die Niederösterreich ist am Bug mit einem 12,7mm üsMG bewaffnet. Am
Kabinendach befindet sich eine 20mm Maschinenkanone in dem aus dem Saurer SPz
bekannten Turm.
Dazwischen wurde backbord ein 7,62mm MG montiert.
Am Heck befindet sich ein 8,4cm PAR-66 auf einer Lafette (vor dem Beiboot).
Vor den Luken des Maschinenraums gibt es Lafetten für weitere 7,62mm MGs
(backbord) oder Suchscheinwerfer (steuerbord).
die vielen verschiedenen Munitionsarten machen das PAR-66 zu einer sehr vielseitigen
Waffe.
am Decksrand am Bug sind die Nebelwerfer zu erkennen.
Auf dem Dach gibt es seit dem Umbau Suchscheinwerfer.
Mehr über die Niederösterreich gibt es bald hier zu sehen. Wir haben
viele Fotos gemacht - auch innen.
natürlich brauchen die Pioniere auch Taucher.
das M-Boot M80 ist das Arbeitspferd der kleinen Bootsflotte der Pioniertruppe.
Es dient in erster Linie dem Verschieben von Potonelementen und Fähren.
sicherlich einer der Höhepunkte: Gut verpackt in Ölzeug und mit Schwimmwesten
versehen ging es mit Pionierbooten hinaus auf die Donau. Angesichts des stürmischen
Wetters kam niemand trocken zurück.
das Pioniermuseum
der weit über 300jährigen Geschichte der österreichischen Pioniere
widmet sich liebevoll und engagiert das Pioniermuseum der Magdeburgkaserne.
Es besteht aus einem großen und einem kleinen Saal.
Das Museum befindet sich auf dem Kasernengelände und kann daher nicht ohne
Voranmeldung besichtigt werden.
Ausstellung von Exponaten aus dem bereich Sperr-und Minendienst.
ein Pionier aus dem Jahr 1809.
besonders interessant sind die vielen Modelle.
Hier eine Fährkonstruktion vom bekannten österreichischen Militäringenieur
Karl Freiherr von Birago (1792-1845), der u.a. die Birago-Kriegsbrücke
erdachte.
Seine Konstruktionen wurden im 19. und zu Beginn des 20. Jahr-hunderts von vielen
Armeen Europas ge-nutzt.
150 Jahre später dominiert Metall.
Links eine 50t Panzer-übersetzfähre. Angetrieben wird der Verbund
durch zwei
M-Boote.
Modell eines Motorboots M80 und eines Pionierbootes - beide 1:10.
Sie wollen das Museum besichtigen?
Das geht nur nach vorheriger Anmeldung.
Kontaktdaten:
Magdeburgkaserne,
3400 Klosterneuburg, Magdeburggasse 9
Tel.: 02243/37171
eMail: pits@bmlv.gv.at
und weiterverbinden lassen.
gegenüber dem Eingang des Pioniermuseums befindet sich eine kleine Lehrsammlung
(Brückenbaugeräte, Potons, usw.).
ein ausrangiertes
M-Boot.
in einem kleinen Nebenraum zeigte der Marineverband Modelle von Schiffen der
k.(u.)k. Kriegsmarine.
Österreich hatte einst die 5. größte Hochseeflotte der Welt
und die größte Binnen-flotte überhaupt.
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